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Samstag, 14. September 2013

720 km / 40 Stunden im Sattel. Von Perth nach Esperance.


Ein schönes Gooday ey ;) So begrüßt man sich hier. Manchmal kommt auch ein Haa'a'ya was so viel bedeutet wie "how are you" also "ha a ya". Freundlich und hilfsbereit sind die Australier wirklich und immer offen für ein Gespräch was mir sehr entgegen kommt. 

Nun ... die ersten 720 km von Perth nach Esperance habe ich hinter mich gebracht. Insgesamt brauchte mich das 40 Stunden reine Fahrzeit im Sattel. Derzeit mache ich ca. 120 km am Tag. Mal mehr mal weniger. Größte Distanz bisher waren 193 km in 10:10 Std. Man kann sich ungefähr vorstellen wie sich der Hintern danach anfühlt und wie begeistert man am nächsten Morgen ist wieder im Sattel zu sitzen. 

Aber ich komme gut vorwärts. Lasst Euch ein wenig vom Australischen Busch, seinen Einwohnern und meinen Erfahrungen erzählen.

Ich muss schon sagen, die Einsamkeit belastet mich sehr. Denn dort draußen gibt es nichts. Hunderte Kilometer nichts, hoffend auf die nächste Ortschaft die auf der Karte angezeichnet ist. Und dann ... die Ernüchterung. Nichts außer roter Staub, ein Roadhouse und vielleicht 20 Einwohner. Aber man sucht nach ein oder zwei Tagen ohne menschlichen Kontakt jedes Gespräch. Und so machte ich meine 720 km bis Esperance. 

Wie vertreibt man sich die Zeit an einem Tag im Busch? Also, es gibt da diese geklebten Reflektoren am Straßenrand. Man kann sich gut vorstellen wie herausfordernd es ist mit allen drei Rädern (Fahrrad und Trailer) über dieses kleine Ding zu fahren so dass es 3 mal ein bisschen rumpelt, also mit allen 3 Rädern über diesen Reflektor gefahren ist. Das ganze drei mal hintereinander ist der Jackpot. Ich bin gut darin ;)

Dann hätte ich noch ein wenig Musik im Angebot. Aber selbst diese geht einem nach 3-4 Stunden auf die Nerven. Und so folgt man dem weißen Streifen am Straßenrand mit Hoffnung auf etwas aufregendes. 

Oft steigt einem auch der Geruch von totem Kangoroo in die Nase - einfach schrecklich. Und ... wir hätten dann noch den Magpie (Flötenvogel), der derzeit in den Bäumen brütet und dem Fahrradfahrer nicht willkommen sind. Immer wieder werde ich von diesen kleinen Biestern aus der Luft angegriffen. 

Die Vogelvielfalt ist erstaunlich da draußen. Einen jedoch vor die Kamera zu bekommen ist schwer. Denn jeder Vogel ergreift mit heftigem gekreische oder gepfeife die Flucht wenn ich nur auf 20 Meter herantrete. Nach 700 km eine nervige Angelegenheit. 

Aber nun bin ich endlich in Esperance angekommen. Eine wundervolle Kleinstadt mit 14.600 Einwohnern an der Küste. Ich esse ununterbrochen und wollte eigentlich morgen weiter. Jedoch ist das Wetter derzeit miserabel. Gewitterstürme meist von Nord. Und genau da muss ich hin. Also warte ich ab bis sich das Wetter bessert und fahre dann in Richtung Norden, hoch nach Norseman. Die Fahrt dauert ca. 2 Tage (200 km). Dort nehme ich noch mal einen Tag frei und bereite mich auf die endlose Leere der Nullarbor Ebene vor. Wünscht mir Glück und ich berichte wenn ich in Ceduna bzw. Port Augusta angekommen bin (Norseman - Port Augusta / 1600 km)

Es grüßt Euch Euer sportliche Radler,
Florian

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